09.06.2019
Vielleicht hast du diese Situation auch schon mal erlebt: Du warst mit einer deiner Katzen beim Tierarzt, wegen einem Routinebesuch oder aber einer Operation. Du kommst zurück, froh alles gut überstanden zu haben. Dein Liebling liegt noch etwas benommen in der Transportbox oder verlässt diese langsam, noch wackelig auf den Beinchen.
Die Partnerkatze kommt neugierig hinzu, möchte den Kumpel begrüßen, stoppt plötzlich, beginnt zu fauchen oder zu knurren und attackiert die andere im schlimmsten Fall.
Was ist passiert?
Die vormals bekannte Katze trägt nun einen fremden Geruch. Die Daheimgebliebenen erkennen ihren Freund nicht mehr. Dieser ist plötzlich ein Eindringling und verbreitet Angst, was häufig zu Aggressionen führt.
Zusätzlich zum fremden Geruch bewegen sich die Tiere nach einer Operation mit Vollnarkose auch anders, was zu Irritationen bei den anderen Katzen führen kann.
Was tun in einer solchen Situation?
Ist eine Auseinandersetzung bereits im Gange, geh bitte nicht einfach dazwischen. Die Gefahr, dass dir ernsthafte Verletzungen zugefügt werden, ist in dieser Situation sehr groß. Lässt sich eine der Katzen mit einem Spielzeug oder Leckerchen ablenken, trenne die Kontrahenten bitte vorsichtig. Im Notfall kannst du ein Handtuch auf die Streithähne fallen lassen (nicht werfen) und beide Miezen dann vorsichtig trennen. Verzichte bitte auch auf den Einsatz einer Wasserspritze. Damit erzeugst du ggfs. noch zusätzlich Angst.
Treffpunkt für ein entspanntes und vertrautes Leben mit deinen Katzen
Eine weitere große Gefahr beim Versuch einer Trennung der streitenden Katzen besteht in einer Umrichtung des aggressiven Verhaltens. Der Angriff, der eigentlich der anderen Katze gilt, richtet sich nun plötzlich gegen dich, da du dich womöglich in unmittelbarer Nähe aufhältst. Im schlimmsten Fall kann das dazu führen, dass eine oder sogar beide an der Auseinandersetzung beteiligten Fellnasen zukünftig bei deiner Annäherung aggressiv, mit Meideverhalten oder sogar Angst (je nach Persönlichkeit) reagieren.
Wie kann ich vorbeugen?
Du kannst, wenn es die Situation erlaubt, zu jedem Tierarztbesuch beide Katzen in getrennten Transportboxen mitnehmen, um anschließenden Stress zu vermeiden. Ist dies aufgrund eines größeren Katzenbestandes im Haushalt nicht möglich, separiere den Patienten nach deiner Rückkehr bitte vorübergehend in einem anderen Raum, natürlich mit allem, was die Mieze zum Wohlfühlen benötigt (Toilette, Kratzbaum, Futter, Wasser und Zuwendung). Aus eigener Erfahrung halte ich dieses Vorgehen besonders nach Operationen für wichtig.
Tausche die Gerüche untereinander durch Streicheln aller Katzen aus, so dass die “fremde” Katze wieder den Gruppengeruch annimmt. Operierte Tiere sollten sich wieder völlig normal bewegen, bevor du alle wieder vorsichtig unter Beobachtung zusammenlässt. Meistens legt sich die Aufregung nach spätestens 2 Tagen.
Bestehen die Auseinandersetzungen fort, solltest du dir schnellstmöglich professionelle Hilfe suchen.
Hast du Fragen zu deiner speziellen Situation? Buche dir hier ganz unverbindlich ein kostenloses Erstgespräch. Lass uns darüber reden wie ich dir helfen kann.
02.04.2018
Admin - 23:28 @ Mehrkatzenhaushalt | Kommentar hinzufügen