09.06.2019
Die Eingewöhnungsphase mit Katze und Baby haben Sie gut überstanden, Ihre Katze versteckt sich auch nicht mehr, wenn das Kind schreit. Alles in allem – Sie sind glücklich wie sich die Situation entwickelt hat und die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Mieze hat trotz Einzug des neuen Erdenbürgers nicht gelitten (Wenn doch, haben Sie sich hoffentlich fachlichen Rat eingeholt :-) ) Eine gute Basis, um Ihre Samtpfote auf den nächsten Lebensabschnitt des Kindes vorzubereiten.
Wenn Ihr Kind langsam größer wird und mit dem Krabbeln und später Laufen beginnt, ergeben sich für Sie und Ihre Katze neue Herausforderungen. Kein Grund zur Panik, auch hier hilft gute Vorbereitung, damit sich Mieze auch weiterhin wohl fühlt.
Ich selbst habe keine Kinder, durfte aber bei Freundinnen schon sehr oft miterleben, dass ein Kleinkind, wenn es durch die Wohnung krabbelt oder läuft, die volle Aufmerksamkeit erfordert. Doch selbst wenn Sie als Eltern immer ein Auge auf Ihr Baby richten, kann es durchaus vorkommen, dass sich die Wege des Kindes und Ihres Stubentigers unverhofft kreuzen.
Wenn bisher alles gut geklappt hat, können Ihnen die nachfolgenden Ratschläge helfen, damit sich Ihre Samtpfote auch jetzt wieder langsam an die neuen Gegebenheiten gewöhnen kann.
Mehr noch, Sie helfen nicht nur Ihrer Katze mit der neuen Situation besser klar zu kommen, sondern reduzieren auch für sich den Stress und die Gefahr einer Verletzung Ihres Kindes. Viele positive Erlebnisse zwischen Kind und Katze fördern zudem die Beziehung zueinander.
Kinder im Säuglingsalter
1. Sorgen Sie für ausreichend Rückzugsorte, die für kleine Kinder unzugänglich sind und an denen die Katze wirklich ungestört ist.
Sie vermeiden damit, dass Ihr Kind beim Krabbeln aus Versehen zu dicht an einen von der Katze bevorzugten Ruheplatz herankommt. Wie kleine Kätzchen auch, erkunden Babys ihre Umgebung und greifen nach allem, was ihnen interessant erscheint. Schnell kann dabei der Schwanz der schlafenden Mieze das begehrte Objekt sein. Das Tier könnte sich so erschrecken, dass es in seiner Angst nach dem Kind schnappt oder kratzt. Ein solcher Vorfall könnte sowohl für die Katze als auch für das Baby traumatisch enden.
2. Halten Sie Ihr Kind bitte von der Katzentoilette fern. Die Katze muss ihre Geschäfte in Ruhe verrichten können und natürlich soll Ihr Sprössling nicht mit den Exkrementen in Berührung kommen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Gefahr, dass Ihr Kind evtl. Katzenstreu in den Mund nimmt oder sogar schluckt. Schützen Sie den Zugang zum Zimmer evtl. mit einem Kinderschutzgitter oder einer Katzenklappe.
3. Gewöhnen Sie Ihre Samtpfote am besten schon bei der Ankunft Ihres Babys an erhöhte Futter- und Trinkplätze, damit sie ihre Mahlzeiten ungestört einnehmen kann.
4. Behalten Sie nach Möglichkeit einige der täglichen Rituale bei. Für Katzen ist ein strukturierter Tagesablauf äußerst wichtig, um sich sicher zu fühlen. Spielen Sie mit Ihrer Katze oder streicheln Sie sie im Beisein Ihres Babys. Halten Sie dabei aber eine Sicherheitsdistanz ein und verhindern Sie, dass Ihr Kind zur Katze krabbelt oder läuft. Bleiben Sie gelassen, reden Sie in ruhigem Ton mit Ihrer Mieze und verhindern Sie hektische Bewegungen.
Wichtig:
Achten Sie unbedingt auf die Signale Ihrer Katze! Ist Ihr schnurrender Liebling eher zurückhaltend? Dann wird er sich das Geschehen wohl lieber aus der Entfernung ansehen. Das seltsame „krabbelnde Wesen“ irritiert ihn vielleicht oder macht ihm Angst. Versuchen Sie nicht, die Katze anzulocken. Möchte sie nicht gestreichelt werden oder das Zimmer verlassen, hindern Sie sie nicht daran. Katzen sind neugierig und irgendwann gesellt sie sich mit Sicherheit wieder zu Ihnen.Gehört Ihr kleiner Tiger zu den offenen und eher forschen Exemplaren? Dann achten Sie bitte darauf, dass er Ihrem Kind nicht ohne Aufsicht zu nahe kommt.
Vom Klein- zum Schulkind
Das Aufwachsen mit einer Katze ist für die Entwicklung Ihres Kindes eine große Bereicherung. Es lernt so von klein auf, dass ein Tier ein Lebewesen ist, mit dem es achtsam umgehen muss und das nicht wie ein lebendiges Spielzeug behandelt werden darf.
1. Wenn Sie sehen, dass Ihr Kind die Katze am Schwanz, den Ohren oder dem Fell zieht, lösen Sie behutsam seine Finger. Zeigen Sie ihm wie man eine Katze richtig behandelt und ganz sanft streichelt. Ihr Kind wird schnell merken, wie angenehm und beruhigend das auch auf es selbst wirkt.
2. Niemals sollte die Katze gegen ihren Willen festgehalten werden, sie könnte sonst sehr wehrhaft werden und Krallen oder Zähne einsetzen.
3. Wenn die Mieze es mag und still hält, ist natürlich ausgiebiges Streicheln erlaubt.
4. Erklären Sie Ihrem Nachwuchs, dass die Samtpfote weder beim Fressen noch beim Toilettengang gestört werden darf.
5. Machen Sie Ihrem Kleinen verständlich, dass sein vierbeiniger Freund auch beim Schlafen seine Ruhe braucht.
6. Lautes Spielzeug wie Pistolen, sprechende oder ferngesteuerte Spielsachen können einer Katze einen großen Schreck einjagen. Bringen Sie Ihrem Kind bei, damit nicht in der Nähe der Katze zu spielen, auch das Nachrennen einer fliehenden Katze sollte absolut tabu sein.
7. Halten Sie Ihren Sprössling nach wie vor von der Katzentoilette fern und erklären Sie ihm, dass er mit seinen Fingern nicht im Katzenstreu spielen darf. Vorübergehend können Sie auch eine Toilette mit Haube benutzen, wenn Ihre Katze diese annimmt.
8. Wenn Ihr Kind alt genug ist, können Sie es in die tägliche Versorgung der Katze mit einbeziehen. Denken Sie aber immer daran, dass die Verantwortung für das Tier in Ihren Händen liegt und beaufsichtigen Sie die Fütterung der Mieze und die Reinigung des Katzenklos.
Achten Sie auf den Gesundheitszustand und die Signale Ihres Stubentigers und beobachten Sie auch seine Gewohnheiten bzgl. der Toilettengänge, damit Sie etwaige Probleme frühestmöglich erkennen.
Mit Geduld, Liebe und Verständnis bringen Sie Ihrem Kind das Wesen und Verhalten der Katze näher. Schon für Kinder ab 2 Jahren gibt es schöne Sachbücher rund um das Thema Katze zum Vorlesen und Bilder anschauen.
12.01.2017
Admin - 23:38 @ Katze und Mensch | Kommentar hinzufügen