29.07.2019
Heute ist kein guter Tag. Es gab wieder einen großen Rückschritt, der mich ernsthaft an meine Grenzen gebracht hat.
Seit wir hier sind, versuche ich herauszufinden, welche Ansprüche Dana an ihre Katzentoiletten hat.
Ich möchte ihr so gerne helfen ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Das ist mir bisher nicht gelungen und letzte Nacht ist die Situation eskaliert. Sie hat wieder neben die Klos gepinkelt, u. a. hat sie dieses Mal auch den Parkett- und Laminatboden getroffen.
Der Stress der letzten Wochen und Monate und der anstrengende Umzug, das alles steckt mir in den Knochen und ich habe so gehofft, dass Dana hier schneller zurechtkommt.
Die heutigen Ereignisse haben so an meinen Nerven gezerrt, dass ich nicht mehr anders kann - ich sitze am Küchentisch und weine wieder einmal vor Verzweiflung und Hilflosigkeit.
Was soll ich bloß tun? Wiederholt sich jetzt alles vom letzten Jahr? Das ertrage ich nicht mehr! Meine Nerven liegen blank, aber in dem Zustand kann und möchte ich keine Entscheidungen treffen - also erstmal eine Nacht darüber schlafen.
27.02.2019
Ok, ein neuer Tag. Ich habe mich etwas beruhigt und einen neuen Plan ins Auge gefasst. Ab sofort bleibt Dana für die nächsten Tage ausschließlich in ihrem Zimmer, damit sie sich entspannt und wieder regelmäßig ihre Toiletten benutzt. Das hin und Her der letzten Wochen hat ihr nicht gut getan.
Auch ich komme dann zur Ruhe, weil ich weiß, sie fühlt sich sicher in ihrem Reich und ich erlange ebenfalls meine Lebensqualität zurück. Ich entferne die Umhüllung der Couch und habe eine neue Idee, wie ich das Wohnzimmer schließen kann und es trotzdem hell in der Wohnung bleibt.
Wir fangen nochmal an und ich gehe einige Schritte langsamer vor - Dana bestimmt den Rhythmus.
Zum Glück habe ich noch die Insektenschutztür, die eine Freundin von mir gezimmert hat. Neue Scharniere, ein bisschen stabiles Klebeband, schon ist die Katzenschutztür fertig, pass wie angegossen in den Türrahmen zum Wohnzimmer und lässt sich wunderbar öffnen und schließen.
Meine kleine, sensible Prinzessin und ich lernen zu entspannen.
12.03.2019
2 Wochen war Dana jetzt wieder in ihrem “Exil” und wie erwartet, hat sie dort ganz normal ihre Toiletten benutzt. Für Dana waren diese Tage eine Wohltat. Sie macht einen wesentlich ruhigeren Eindruck - hat sich in “ihrem” Zimmer absolut sicher gefühlt.
Lediglich den Kost hat sie nur am ersten Tag nach dem Einzug in eines ihrer Klos abgesetzt, die Verknüpfung mit einem Schmerz oder einer Missempfindung seit dem Giardienbefall im letzten Jahr ist also noch da. Das ist für mich momentan kein Drama, das gehe ich zu einem späteren Zeitpunkt an.
Die Tür ihre Zimmers bleibt ab sofort wieder offen, dafür sind Wohn- und Schlafzimmer geschlossen. Wenn alles entspannt bleibt, plane ich als nächsten Schritt, das Wohnzimmer offen zu lassen, wenn ich mich dort aufhalte.
Mal sehen, was Dana davon hält.
20.03.2019
Dana geht brav auf ihre Klos, allerdings geht immer wieder etwas über den Rand. Es spielt keine Rolle, ob die Toiletten mehrmals benutzt wurden, oder gerade frisch gesäubert sind. Auch unterschiedliche Größen und Standorte werden mal angenommen, mal wieder nicht.
Ich bin noch nicht dahintergekommen, woran das genau liegt. Das passiert auch nachts, wenn sie absolute Ruhe hat und auf keinen Fall von mir gestört wird.
Es zeigt sich mal wieder deutlich wie unterschiedlich die Bedürfnisse jeder Katze sind. Langsam, aber sicher wird aus mir ein echter Sherlock Holmes.
Heute hat sie sich zum ersten Mal zu mir ins Wohnzimmer getraut. Ich sitze auf der Couch und sie beginnt, das Zimmer zu erkunden. Das macht mich stolz.
22.04.2019
Ostern - ich bin seit längerer Zeit mal wieder mehrere Tage am Stück zu Hause. Dana taut wieder etwas auf. Sie hat sich schnell daran gewöhnt, dass sie ins Wohnzimmer darf, wenn sie vorher ihrer Toilette benutzt hat. Im Wohnzimmer verhält sie sich heute recht entspannt und bringt mich zum Lachen, als sie mit einem kleinen, glänzenden Schoko-Osterei spielt. Sie schläft auf ihrer Wolldecke, die auf der Couch liegt, hält aber bei allem, was sie tut mindestens einen Meter Abstand zu mir. Ich freue mich sehr, sie so zu sehen.
Die Toilettensituation ist unverändert - mal klappt es ganz gut, mal weniger. Vorsorglich stehen alle Toiletten auf Inkontinenzunterlagen, sicher ist sicher.
03.05.2019
Dana ist konzentriert bei der Arbeit an einem ihrer Intelligenzspielzeuge. Da traut sie sich sogar in die Nähe der Küche und hat kein Problem, dass ich sie filme. Mit positiver Verstärkung in Form von Futter oder auch mit einem Spiel mit der Katzenangel - je nach ihrer Stimmung - kommen wir uns in ganz winzigen Schritten näher. Meine Geduld und viel Ruhe werden sich auszahlen, ich weiß es!
Nach wie vor benutzt Dana zwar ihre Klos, aber je nach Gefühlslage oder auch Tageszeit pieselt sie über den Rand. Manchmal scharrt sie ihr Geschäft zu, dann wieder nicht.
Wie unsicher das kleine Mäuschen noch ist, aber sie gibt sich solche Mühe! Sie bringt mich so oft zum Lachen, wenn sie das Malheur neben der Toilette fleißig mit einem riesigen Berg Streu zudeckt. Sehr sauber, die Kleine.
Allerdings hat sie eine neue Unart: Sie hat in die Liegemulde eines neuen Kratzbaumes gemacht und auch den Transportkorb, den sie gerne zum Schlafen genutzt hat, kann ich zurzeit nicht mehr offen stehen lassen: Trotz mehrerer sauberer Katzentoiletten macht sie seit kurzem ihre Geschäfte immer öfter dort hinein. Ich weiß ja, dass sie eine Vorliebe für Wolldecken hat. Also bleibt die Box geschlossen.
Clicker-Training haben wir vorerst wieder aufgegeben. Sie spielt lieber Leckerchen jagen. Ok, wie du möchtest, liebe Dana. Wir haben Zeit.
18.05.2019
Ich bin begeistert wie entspannt Dana mittlerweile auf der Couch ist. Ich sitze in einer Ecke mit der Katzenangel, sie in der anderen. Dann beginnt sie ein wildes Jagdspiel mit mir. Sie springt hin und her, lässt herrlich Dampf ab. Mein Herz geht auf!
Übrigens steht sie auf kleine Beute, am besten in der Größe von Papierkügelchen oder ganz kleinen Mäuschen. Das animiert sie manchmal auch, alleine zu spielen. Sie springt mit allen Vieren gleichzeitig auf und jagt die Beute über den Parkettboden oder zerwühlt herrlich die Wolldecken. Sie räumt sozusagen auf.
In den letzten Wochen hat sich nichts Außergewöhnliches getan. Ab und zu überwindet Dana tatsächlich ihr Misstrauen und traut sich, etwas näher zu kommen. Ob ich sie jemals anfassen darf? Sie hat einmal aus Versehen mein Bein berührt, als sie nach einem Leckerchen gesucht hat. Ups - nix wie weg. :-)
Ich bin sehr zufrieden und mache daher heute einen nächsten Schritt. Ich habe das Schlafzimmer vorbereitet. Das Bett ist präpariert, es steht eine Toilette dort und ab sofort hat sie freien Zugang. Ich bin gespannt wie sie reagiert.
25.06.2019
Dana nimmt das Schlafzimmer an, allerdings ging alles nur einen Tag gut, dann hat sie auf der Decken gepinkelt. Das Klo wurde einmal benutzt, dann hat sie entschieden, wieder daneben zu machen.
Ok, ich hab verstanden - irgendwas stört dich, kleine Maus.
06.07.2019
Das Schlafzimmer kommt an! Ich habe neue Decken aufs Bett gelegt und die Katzentoilette wieder entfernt, seitdem ist alles gut gegangen und sie schläft sehr oft auf meinem Bett. Super! Ich freue mich wahnsinnig.
Heute ist ein guter Tag. Abends auf der Couch traut sie sich, kurz an meinem Finger zu schnuppern, berührt ihn sogar mit dem Näschen. So mutig! Ich wage es nicht, mich zu bewegen - ein Schauer läuft über meinen Rücken - ich könnte sie fressen und weinen vor Glück und Stolz!
13.07.2019
Heute ist etwas Unvorhergesehenes passiert. Merkwürdig, Dana hat seit morgens keinen Urin mehr abgesetzt. Sie hält sich im Wohnzimmer auf, das mittlerweile offen steht, wenn ich zu Hause bin.
Jetzt weiß ich, warum sie kein Klo benutzt hat! Sie hat ihr Geschäft auf eines der Kissen gemacht, die ich nutze, wenn ich es mir auf der Couch gemütlich mache. Leider hatte ich am Abend vorher vergessen, sie wegzuräumen. Mein Geruch macht sie immer noch nervös. Das Kissen ist außerdem wunderbar weich und das mag Dana sehr.
Mein Fehler, kommt nicht wieder vor!
19.07.2019
Heute bin ich mutig! Außer dem kleinen Malheur mit dem Kissen verlief die letzte Woche ruhig und ich habe mich entschlossen, das erste Mal über Nacht das Wohnzimmer offen zu lassen. Die Couch ist natürlich vorbereitet - das ist aber kaum zu sehen. Also, schlaf gut liebe Dana!
22.07.2019
Zwei Nächte hat alles wunderbar funktioniert. Dana scheint mittlerweile wesentlich entspannter zu sein, wenn alle Zimmer offen stehen. Die Toiletten hat sie brav benutzt.
Heute Morgen dann wieder ein Rückschritt. Ich habe entdeckt, dass Dana ihr großes Geschäft auf die Couch gemacht hat. Sie war wohl nervös und hat es nicht mehr zur Toilette geschafft und daher auch auf eine Wolldecke gepieselt.
Ich bin etwas enttäuscht. Nein - ich bin nicht böse mit dir, Prinzessin. Ich weiß, du kannst nichts dafür. Vielleicht war die Zeit noch nicht reif. Ich mache alles wortlos sauber, es ist nichts Schlimmes passiert.
24.07.2019
Dana hat sich wieder etwas zurückgezogen. Das Erlebnis auf der Couch hat sie wohl irritiert. Na gut, ich bin beim Sauber machen wahrscheinlich etwas rumgewuselt und sie hat mich mal kurz angefaucht. War ein bisschen viel für die Kleine.
Sie hat seitdem noch einmal auf eine Decke gemacht, daher ist das Wohnzimmer jetzt wieder vorerst geschlossen, wenn ich nicht im Raum bin. Sie zieht es im Moment sowieso vor, im Schlafzimmer zu bleiben und besucht mich abends im Wohnzimmer immer nur kurz. Sie traut mir wohl momentan nicht mehr so ganz. Aber das kommt wieder.
27.07.2019
Heute versuche ich wieder etwas Neues. Da sie sich sowieso meistens im Schlafzimmer aufhält, habe ich dort einen Transportkorb aufgestellt. Es ist der, in dem ich sie im Januar 2018 zu mir gebracht habe. Mittlerweile hat sich die negative Verknüpfung von damals aufgelöst, weil sie ihn seitdem nicht mehr gesehen hat. Ich bin gespannt wie neugierig sie ist.
29.07.2019
Nach anfänglichem Zögern schläft sie sogar in der Box. Ich bin überrascht, denn sie hat sogar die Nacht bei mir im Zimmer verbracht.
Ich freue mich total - sie fühlt sich offenbar sehr wohl darin. Ich darf an ihr vorbeigehen, wenn ich sie nicht beachte. Als es an der Tür klingelt und zwei Techniker wegen des Kabelanschlusses für das TV die Wohnung betreten, drückt sie sich in die Ecke der Box. Alles gut, du bist sicher, mein kleiner Schatz.
In vielen Situationen ist sie noch sehr angespannt. Ich sehe das immer sehr deutlich an der Nutzung ihrer Toiletten. Klappt immer noch nicht so richtig. Sie braucht eben sehr viel Zeit und ich viel Geduld.
Admin - 15:16 @ Fallstudien | Kommentar hinzufügen