09.06.2019

Warum fressen Katzen Gras?

Die Gründe dafür sind bis heute nicht umfassend geklärt und es gibt mehrere Theorien, die plausibel erscheinen.

Sehr nahe liegend ist die Annahme, dass Gras einerseits beim Hervorwürgen von unverdaulichen Nahrungsbestandteilen und abgeschluckten Haaren behilflich ist und andererseits als Verdauungshilfe dienen soll. Denkbar ist auch die Anreicherung der Nahrung mit Ballaststoffen.

Dagegen spricht nach Meinung der Wissenschaftler allerdings, dass gesunde Katzen, wenn ständig Gras zur Verfügung steht, nur eine geringe Menge tatsächlich fressen und auch nicht jedes Mal zwangsläufig erbrechen. Das bestärkt auch die Vermutung, dass das Auswürgen von Haaren und Beuteresten nicht in direktem Zusammenhang mit der Aufnahme von Gras steht.

Bei eigenen Beobachtungen fiel mir auf, dass Katzen in reiner Wohnungshaltung an frischem Gras oft sehr gierig und intensiv kauen (Vorsicht: Es kann passieren, dass sich die Katze verschluckt und Hilfe beim Entfernen eines Grashalms benötigt!) Dabei fressen sie auch mal größere Mengen, die manchmal direkt im Anschluss wieder erbrochen werden. Der würzige Duft und das saftige Aroma scheinen auf die Katzen extrem anziehend zu wirken.
In den folgenden Tagen legt sich diese Gier in der Regel und die Miezen knabbern nur noch nach Bedarf auf den feinen Grasspitzen herum. Möglicherweise werden mit dem Saft aus den Halmen kleine Mengen des wasserlöslichen Vitamins Folsäure aufgenommen. Dieser Nährstoff wird für die Blutbildung benötigt, kann jedoch vom Körper der Katze nicht selbst gebildet werden. Folsäure muss daher von außen zugeführt werden. Ein Mangel kann zu einer Blutarmut (Anämie) führen.

Frisst Ihr Liebling häufig größere Mengen Gras und übergibt sich auffallend oft oder sogar jedes Mal? Dann kann es sein, dass Mieze ein flaues Gefühl im Magen hat und sich durch das Gras Linderung verschaffen möchte. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Magen wird zusätzlich gereizt. Beobachten Sie bitte Ihre Samtpfoten und suchen Sie im Zweifelsfall einen Tierarzt auf.

Unabhängig vom ausschlaggebenden Grund, ist das Anbieten von Gras für Wohnungskatzen, die ihren Bedarf nicht, wie andere Artgenossen, in der Natur decken können, ganzjährig sinnvoll.

Viele Katzen haben aber auch ohne Gras keine Probleme mit der Verdauung und dem Loswerden von lästigen Haarballen. Besonders Langhaarkatzen benötigen jedoch bei der Fellpflege zusätzliche Unterstützung durch regelmäßiges Bürsten. Das regt außerdem die Hautdurchblutung an und die losen Haare können besser entfernt werden. Hilfreich ist auch das Zufüttern einer Malzpaste oder einem kleinen Stückchen Butter ab und zu.

Nicht zuletzt verhindern Sie, dass sich Ihre Fellnasen an giftigen Zimmerpflanzen zu schaffen machen. Das kann lebensgefährliche Folgen haben!

Gras ist nicht gleich Gras. Es gibt im Handel unterschiedliche Arten. Jede Katze hat ihre besondere Vorliebe. Die einen mögen gröbere, die anderen weichere Sorten. Achten Sie bitte auf möglichst unbehandelte Ware. Die Halme sollten außerdem nicht scharfkantig sein.

Viele Katzen lieben es, sich genüsslich im Gras auszustrecken oder ein Schläfchen zu halten. Sie können z. B. in einer flachen Pflanzenschale Ihre eigene kleine Liegewiese aus Hafer-, Weizen- oder Gerstensamen säen. Eine schöne Alternative finden Sie unter:

https://www.miau-katzengras.de/

Weitere interessante Informationen rund ums Katzengras finden Sie hier: Katzengras 

18.04.2017

Admin - 23:32 @ Verhalten | Kommentar hinzufügen

 

 

 

 

 

 

 
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