Hilfe! Meine Katzen streiten ständig! So löst du Konflikte zwischen deinen Samtpfötchen.


Noch vor wenigen Jahrzehnten galten Katzen unbestritten als Einzelgänger. Zum Glück ist dieser Mythos heute eindeutig widerlegt.

Katzen sind durchaus gesellige Einzeljäger, wenn sie die Möglichkeit haben, sich ihre Kontakte selbst zu suchen und ausreichende Ressourcen wie z. B. Nahrung, Platz oder ungestörte Schlafplätze zur Verfügung stehen.

Nichts ist schöner für uns Katzeneltern, als mit unseren Fellnäschen ein glückliches, entspanntes Leben zu führen.

Siehst du das auch so?


Die Realität sieht jedoch oft anders aus...

Zugegeben: Als vor über 30 Jahren meine erste Katze bei mir einzog, habe ich mir diese – naiv wie ich damals war 😊 – nach der Farbe ausgesucht. Ich wollte UNBEDINGT einen schwarzen Kater. Rein intuitiv kam kurz darauf ein roter Kater dazu.

Ich hatte damals keine Ahnung von Zusammenführungen – jedoch ging zum Glück alles gut.

Auch ich habe – wie viele meiner Kund*innen – ein großes Herz für Tierschutzkatzen. Wie schön, wenn man einem solchen armen Seelchen ein schönes Zuhause geben kann.

So dachte auch eine liebe Kundin, als sie voller Liebe ein aktives Katerchen aufnahm, dem sie ein schönes Leben schenken wollte.

Ihre beiden Katzendamen fanden das gar nicht toll – kaum war der Kater da, hing der Haussegen zwischen den Mädels schief und die sensiblere der Beiden flüchtete panisch und verließ ihr Versteck nicht einmal mehr zum Fressen…

Verstehen sich deine Katzen nicht oder nicht mehr, ist es wichtig, dass du schnell handelst.

Warum?

Katzen regeln Streit nicht selbst untereinander… 

Ursachen:

Warum kommt es so oft zu Missverständnissen und Streit im Mehrkatzenhaushalt?

 
1. Gesundheitsprobleme


Hast du das Gefühl, eine deiner Katzen verhält sich plötzlich wie aus heiterem Himmel anders als sonst?

Dein erster Schritt sollte dann ein Tierarztbesuch sein, um eventuelle Erkrankungen auszuschließen. Schmerzen, Übelkeit oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen können das Verhalten deiner Katze stark beeinflussen.

2. Stress nach dem Tierarztbesuch


Verstehen sich deine Katzen nach dem Tierarzt nicht mehr, liegt das meistens daran, dass das betroffene Samtpfötchen anders riecht oder sich ungewohnt bewegt. Aus Freunden werden plötzlich Fremde.

3. Zu schnelle Zusammenführung

Oft kommt es zu Problemen, wenn die neue Katze zu schnell mit den anderen zusammentrifft. In vielen Fällen klappt das tatsächlich, auch ich habe das bei meinen ersten Katzen so gemacht. Katzen sind sehr revierbezogen und jeder Neuzugang ist ein Eindringling.

Dieses Vorgehen halte ich daher für sehr riskant. Die vielen Anfragen, die ich wegen gescheiterten Begegnungen erhalte, bestätigen meine Meinung.


4. Veränderungen im Haushalt


Besonders ängstliche und sehr sensible Katzen mögen keine Veränderungen. Ein Umzug, die Geburt eines Babys, der Einzug eines neuen Partners oder auch oder laute Handwerksarbeiten können Spannungen und Streit unter deinen Katzen auslösen.

Auch Veränderungen oder Situationen, die für dich belastend sind, haben Einfluss auf das Verhalten deiner Katzen. 

5. Langeweile

Katzen, die nach Lust und Laune nach draußen dürfen, sind vielen unterschiedlichen Reizen ausgesetzt. Revier überwachen, beobachten, jagen und dazwischen immer mal wieder schlafen oder dösen, sorgen dafür, dass die Fellnäschen ausgeglichen sind.

Leben deine Katzen ausschließlich in der Wohnung, ist aktiven Katzen schnell langweilig. Sie suchen sich dann evtl. ein adäquates „Jagdobjekt“, das ständig belauert und bedrängt wird.

6. Fehlende Ressourcen

Je mehr Katzen sich einen begrenzten Lebensraum teilen müssen, umso wichtiger ist, dass die Bedürfnisse jeder einzelnen hinsichtlich Rückzugsorte, Futterplätze etc.  respektiert und berücksichtigt werden.

7. Unterschiedliche Persönlichkeiten


Jede Katze ist ein Wesen mit individuellem Charakter, Eigenheiten und Vorlieben. Gibt es große Unterschiede zwischen deinen Katzen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es früher oder später zu Stress in deiner Katzengruppe kommt.


Das kannst du tun:

5 Tipps, um Konflikte zwischen deinen Katzen zu lösen


Vorweg ein Tipp,  der mir ganz besonders am Herzen liegt:

Deine Katzen sind der Spiegel deiner Emotionen und deines Verhaltens. Sie spüren und übernehmen deine Schwingungen, wenn du nervös oder gereizt bist. 

Darum ist es so wichtig, jeden Tag darauf zu achten, dass du erst einmal gut für dich sorgst und Dinge tust, die dir gut tun und dich entspannen.

Wenn du selbst ausgeglichen bist, kannst du viel gelassener und entspannter dafür sorgen, dass deine Katzen sich wohl und sicher fühlen. .

1. Persönlichkeits-Check


Wie gut passen deine Katzen wirklich zusammen?

Schau dir jede einzelne deiner Fellnäschen an. Wie unterschiedlich sind sie vom Charakter? Welche Vorlieben und Eigenheiten hat jede?

Wenn es dir hilft, mach dir Notizen und schreib dir alles auf, was dir zu jeder deiner Katzen einfällt. Kommen sie aus dem Tierschutz, haben sie alle eine persönliche Vorgeschichte.

Weißt du Näheres darüber wie sie gelebt haben, bevor ihr euch gefunden habt?

In Tierheimen herrschen Ausnahmesituationen und die Katzen werden so gut wie möglich – unter Berücksichtigung ihres Charakters und Verhaltens – untergebracht.

Die meisten Katzen können sich neuen Situationen erstaunlich gut anpassen, andere dagegen müssen einzeln gehalten werden, weil sie schlecht einzuschätzen sind.

Die wahre Persönlichkeit einer Katze entfaltet sich oft erst, wenn sie in ein neues Zuhause einzieht und sich langsam an die neuen Umstände gewöhnt. Ich habe schon oft erlebt, dass sich nach einigen Wochen oder sogar Monaten Beziehungen zu anderen Katzen gedreht haben, manchmal drastisch.

Je mehr Katzen miteinander leben, umso größer ist die Gefahr, dass es zu Kämpfen kommen kann.

Perfect Match

Worauf solltest du bei einem kätzischen Partner achten?

• Ähnlicher Charakter – kein sehr aktives Tier zu einer unsicheren Katze
• Eine junge Katze ist kein Jungbrunnen für einen Senior
• Katzen und Kater haben ein unterschiedliches Spielverhalten und passen daher nicht optimal zueinander (Ausnahmen gibt es natürlich immer)
• Keine spontane Adoption einer Tierschutzkatze aus Tierliebe

Wie du deinen Katzen dennoch helfen kannst, so entspannt wie möglich miteinander zu leben, auch wenn deine Situation alles andere, als „perfekt“ ist (so wie das Leben eben oft spielt 😊)?

Dazu mehr in den nächsten Abschnitten.

2. Optimierung des Lebensraums


Du kennst deine Samtpfötchen, ihren Charakter und ihre Vorlieben - und dir ist bewusst, dass sie nicht immer perfekt zueinander passen.

Das ist völling in Ordnung! Es muss auch überhaupt nicht sein, dass deine Katzen ständig miteinander kuscheln oder spielen.

Auch die besten Freunde brauchen Zeit und Raum, um ab und zu für sich zu sein. Andere bevorzugen es, ohne engeren Kontakt nebeneinander zu leben.

In jeder Beziehung gibt  es auch mal Streit. Das ist ok, solange es ab und zu passiert , jede Katze sich wohlfühlt und ihre Lebensqualität hat. Das ist bei Menschen nicht anders.

Leben die Katzen ausschließlich in der Wohnung, iegt es an uns, ihnen ein Umfeld zu schaffen, das ihren Bedürfnissen entspricht und ein katzengerechtes Leben ermöglicht.


So hilfst du deinen Katzen:

2.1 Biete ausreichend sichere Rückzugsorte an

Ungestörte Schlaf- und Ruheplätze sind für alle Katzen wichtig. Sie sollten jederzeit Zugang zu diesen Ruhezonen haben, um sich bei Bedarf auch mal zurückziehen zu können. Mehrere Kratzbäume mit erhöhten Plätzen in der „dritten Dimension“, Cat-Walks an den Wänden oder Zugänge zu Schränken und Regalen sind sehr beliebt.

So haben auch unsichere und ängstliche Katzen die Möglichkeit, dabei zu sein und einen Überblick über das komplette Geschehen zu behalten. Außerdem können sie sich aus dieser Position auch besser gegen Angreifer wehren.

Beliebte Verstecke sind auch Kartons, Stühle, Plätze unter dem Bett oder der Couch, aber auch hinter Zimmerpflanzen lässt sich wunderbar Schutz suchen. (Achte hier aber bitte darauf, dass nur ungiftige oder künstliche  Pflanzen in deiner Wohnung stehen und biete Katzengras zum Knabbern an).

Katzen brauchen immer Möglichkeiten, sich mal aus dem Weg zu gehen. Sie sind wahre Künstler, wenn es um Zeit- und Raumaufteilung geht.

Jede Katze hat z.B. zu einer anderen Tageszeit ihre Rechte auf bestimmte Plätze in der Wohnung, seien es Schlafplätze, Durchgänge oder auch der geliebte Platz auf der Couch genau neben Herrchen oder Frauchen. Katzen verlieren hier nie den Überblick und halten sich an diese „Zeitpläne“. Natürlich kann es um sehr begehrte Plätze auch mal Streit geben.

2.2 Das stille Örtchen

Wohin mit den Toiletten?

Wie der Titel schon sagt, brauchen Katzen die Möglichkeit, ungestört ihre Geschäfte zu verrichten. Das bedeutet, sie brauchen eine Rundumsicht und Fluchtwege.

Das Badezimmer oder die Gästetoilette sind sind für uns beliebte Standorte. Das war bei mir genauso, bis ich gemerkt habe, dass einige meiner Katzen diesen Raum nicht so toll finden.

Was würdest du sagen, wenn plötzlich jemand ins Bad kommt, wenn du gerade ungestört sein möchtest? Es gibt natürlich auch gesellige Exemplare, die ihr Klo gerne gemeinsam mit  ihrem Menschen aufsuchen. 😊

Viele Katzen sind hier jedoch penibel. Schau dich doch mal in deiner Wohnung um und überlege, ob du vielleicht einen ruhigeren Ort findest.

Ich habe in vielen Haushalten schon gesehen, dass alle Toiletten in einem Raum nebeneinander aufgestellt waren – sehr oft im Keller. Aus menschlicher Sicht verständlich, da die Gerüche nicht in die Wohnräume gelangen.

Für „pflegleichte“ Katzen mag das absolut in Ordnung sein, dann kannst du das gerne so machen. Für empfindliche, unsichere oder ängstliche Katzen kann das zu einem großen Problem werden.

Zum einen betrachten Katzen nebeneinander stehende Klos gerne als ein Großes, zum anderen ist der Weg für ängstliche oder sensible Tiere oft zu weit oder wird von anderen Katzen versperrt. Hier kann es dann ganz schnell zu Unsauberkeit kommen.


Mit oder ohne Haube?

Auch hier gibt es große Unterschieden bei den Vorlieben.

Viele Katzen mögen keine Haubenklos oder die beliebten „Hop-in-Toiletten“. Unter einer Haube  fehlt der nötige Platz, um sich richtig bewegen und die Geschäfte ordentlich verscharren zu können.


Davon abgesehen, kannst du dir sicher vorstellen, dass sich darunter unangenehme Gerüche stauen, welche die Katze evtl. dazu veranlassen, das Örtchen so schnell wie möglich zu verlassen oder gar zu meiden. Keine gute Voraussetzung, um sich wohl zu fühlen.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel: Es gibt Katzen, die diese Toiletten problemlos nutzen. Zwar keine katzengerechte Lösung, aber in diesen Fällen völlig in Ordnung.

Geschlossene Toiletten laden außerdem gerne zum „Klo-Mobbing“ ein. Von oben wird einer Katze aufgelauert, wenn sie das Klo verlässt, was bei ängstlichen oder unsicheren Tieren zu Unsauberkeit führen kann.


Welche Streu darf es sein?

Die Toiletten sollten etwa 5 cm hoch (auch hier sind Katzen sehr unterschiedlich) mit einer Streu gefüllt sein, die deine Katze kennt und in der sie sich wohl fühlt. Katzen sind in ihren Vorlieben oft sehr unterschiedlich.


Wie gut die Streu ankommt, merkst du u. a. daran, ob alle Ausscheidungen sorgfältig verscharrt werden. Wenn du eine neue Streu probieren möchtest, mische sie immer nur in kleinen Mengen zu der gewohnten dazu. Viele Stubentiger reagieren empfindlich auf abrupten Wechsel.

2.3 Viele Kratzmöglichkeiten

Warum kratzen Katzen eigentlich?

Beim Kratzen handelt es sich um ein arttypisches Verhalten der Katze, das in erster Linie der Kommunikation untereinander dient. Sehr beliebt sind Stellen, an denen die Kratzspuren weithin sichtbar sind.

Ähnlich wie beim Markieren mit Harn werden sozial wichtige Punkte im Revier gekennzeichnet und regelmäßig erneuert. Über die Pfotenballen werden zusätzlich Duftstoffe beim Kratzen abgegeben.
Sie sind allerdings nicht sehr intensiv.

In freier Natur kratzen Katzen an Bäumen, Zäunen, Brettern u. v. m., unabhängig davon, ob der Gegenstand horizontal oder vertikal ausgerichtet ist.

Da Katzen ein sehr gutes Zeitgefühl haben, vermeiden sie so Begegnungen mit Artgenossen „aus heiterem Himmel“, um Konfrontationen zu vermeiden


Und in der Wohnung?


Katzen markieren ihr Revier „Wohnung“ auch durch Kratzen. Daher ist es wichtig, ihnen mehrere geeignete Kratzmöglichkeiten zu bieten.

Wenn du von Kratzern an Wänden und Möbeln verschont bleiben möchtest, solltest du mehr als einen Kratzbaum aufstellen. Beliebte Kratzstellen sind z. B. in der Nähe von Schlafplätzen und Durchgängen zu anderen Zimmern, im Eingangsbereich oder auch neben Fenstern oder der Balkontür.

Bevorzugte Plätze sind ebenfalls Zimmer, in denen wir Menschen uns viel aufhalten.

Wie oben bereits erwähnt, dient das Kratzen vorrangig der Kommunikation unter Artgenossen. Die Fellnäschen bauen beim Kratzen allerdings auch Stress ab. Manchmal wird es auch als Spielaufforderung oder auch zur Provokation eingesetzt, um anderen Katzen in deren Anwesenheit zu zeigen, wer jetzt hier „das Sagen“ hat.

 
2.4 Futter- und Wasserplätze


Freilebende Katzen jagen mehrmals täglich kleine Beutetiere. Der Verdauungstrakt der Katze ist nicht dafür geeignet, große Mengen Futter aufzunehmen.

Zwei Hauptfütterungen am Tag sind das Minimum, entsprechen jedoch nicht dem natürlichen Fressverhalten der Katze.  Optimaler ist es, wenn du erwachsene Katzen 3 - 4 x täglich, junge Katzen 5 bis 6 x täglich (manchmal sogar öfter) fütterst. Wenn du berufstätig bist, halten Futterautomaten das Futter frisch und schützen im Sommer vor Fliegen.

Da Katzen als ursprüngliche Wüstenbewohner dazu neigen, zu wenig zu trinken, sollten sie nicht ausschließlich mit Trockenfutter ernährt werden. Ich bin kein Fan von Trockenfütterung, finde jedoch eine Mischkost in Ordnung.

Futter- und Wassernäpfe sollten nicht direkt nebeneinander stehen, da Katzen Fressen und Trinken als 2 voneinander unabhängige Aktivitäten betrachten. Verteile die Trinknäpfe in der Wohnung, jedoch nicht in der Nähe der Katzentoiletten. Viele Katzen lieben das fließende Wasser aus Trinkbrunnen.

Übrigens: Nicht alle Katzen  mögen es, so dicht beieinander zu fressen wie auf dem Foto. Kommt es in deiner Gruppe zu Streit, füttere besser getrennt.

3. Rituale und Routinen

Katzen sind Gewohnheitstiere und brauchen einen geregelten Tagesablauf. Routinen und Rituale geben ihnen Sicherheit. Eure gemeinsamen Aktivitäten werden so für deine Fellnäschen vorhersehbar und können für mehr Ausgeglichenheit sorgen.

Bei mehreren Katzen kann das durchaus eine Herausforderung sein. Jede hat ihre individuellen Vorlieben bzgl. Spielen und Streicheleinheiten und  braucht ihre persönliche Qualitätszeit.

Achte auf Fütterungszeiten in einem verlässlichen Rhythmus (keine exakt festgelegten Uhrzeiten!).

Nimm dir bewusst Zeit für jede Katze und lenke dich dabei nicht durch andere Aktivitäten – wie beispielsweise dein Handy – ab.


4. Beschäftigung und individuelles Training

D
ie Katze ist ein kleines Raubtier, das in freier Natur mehrere Stunden am Tag mit Jagen verbringt. Sie sind s. g. Ansitzjäger. Das bedeutet, Katzen hetzen ihre Beute nicht über eine längere Strecke, wie Hunde das tun. Der Organismus unserer Stubentiger ist für ausdauerndes Rennen nicht ausgelegt.

Das Jagdverhalten der Katze wird in verschiedene Sequenzen unterteilt. Dazu gehören
das Fixieren, Anpirschen, Lauern, Springen, Greifen und Töten der Beute. Der gesamte Jagdvorgang kann sich über mehrere Minuten ziehen. Katzen sind äußerst präzise Jäger und warten geduldig den passenden Moment zum Angriff ab. Warum unnötig Kraft vergeuden? 😊

Leben deine Katzen ausschließlich in der Wohnung? Dann ist eine katzengerechte Beschäftigung für die Ausgeglichenheit deiner Lieblinge besonders wichtig.

Wie spiele ich richtig?

Tägliche  interaktiven Jagdspiele (Katzenangel, Bällchen werfen, Futter-Suchspiele etc.) mit ihrem Menschen sind zur körperlichen und geistigen Auslastung und auch zur Förderung des Vertrauens und der Bindung unerlässlich. Dabei entspricht es dem natürlichen Jagdverhalten, wenn du mehrmals am Tag kurz mit den Katzen spielst und immer stoppst, bevor ihnen langweilig wird.

Sehr aktive Katzen beginnen häufig bei Unterforderung ihre Mitkatzen zu mobben, was auch zu Streit und Unruhe unter den Mitkatzen führen kann.

Selbst aktiv werden

Entgegen der (leider) noch immer weit verbreiteten Meinung, reicht es nicht, Katzen den ganzen Tag sich selbst zu überlassen, um ihre Bedürfnissen zu befriedigen. Erwachsene Katzen verbringen zwar viel Zeit mit Ruhe und Beobachtung, spielen aber weder ständig miteinander, noch mit herumliegendem Spielzeug. Auch das bloße Beobachten der Vögel und der Umgebung durch die Fenster ist nicht genug, um sie glücklich und zufrieden zu machen.

Super zur geistigen Auslastung, Förderung der Kreativität und der Motorik ist Intelligenzspielzeug.
Dabei können die Katzen  einen Teil ihres Jagdtriebes ausleben, indem sie das Futter aus Löchern, Mulden, Labyrinthen oder kleinen Schubladen „herauspföteln“.

Das simuliert die Jagd nach Mäusen oder Insekten.  Gleichzeitig lernen die Katzen, sich alleine zu
beschäftigen.

Im Fachhandel werden unzählige Varianten dieses Spielzeugs angeboten, aber du musst nicht zwingend viel Geld ausgeben. Werde kreativ und schau doch mal, was du an Material zu Hause hast, aus dem du interessante Alternativen basteln kannst (z.B. aus Küchenrollen).

Nutze gerne zusätzlich deine gesamte Wohnung als Jagdschauplatz und verstecke Leckerchen oder Trockenfutter. Die Katzen lernen schnell, dass es sich lohnt, die unmöglichsten Ecken zu durchsuchen.

Aber auch andere Spielsachen wie Fellmäuse, Kissen mit Baldrian oder Katzenminze, Kartons mit zerknüllten Zeitungen, getrocknetem Laub oder Kräutern zum ausgiebigen Schnuppern bieten tolle Anreize, je nach Vorliebe der Samtpfoten. 

Clicker-Training

Eine tolle Möglichkeit zur geistigen Auslastung, Förderung der Bindung und zum Aufbau der inneren Stabilität unsicherer oder ängstlicher Katzen aufzubauen, ist das Clicker-Training. Vielleicht hast du schon Erfahrung damit oder kennst das Training bereits von der Arbeit mit Hunden.

Auch Katzen kannst du mit etwas Geduld nicht nur kleine Kunststücke beibringen, sondern auch sinnvolle Übungen zur Erziehung und dem gemeinsamen Training mit allen deinen Katzen aufbauen.


Warum ist Clicker-Training so wertvoll?

Hast du das Clicker-Training einmal mit deinen Katzen aufgebaut, kannst du es in vielen täglichen Situationen nutzen. Wenige Minuten Training am Tag reichen, um deine Katze zusätzlich zum täglichen Spielen sinnvoll geistig zu beschäftigen.

Als positiver Nebenwirkung verbessert sich oft auch die Beziehung zwischen deinen Katzen und du kannst Streit und Anspannung vorbeugen.

5. Kontrollierte (Wieder)Zusammenführung

Manchmal helfen Optimierungsmöglichkeiten und Training alleine nicht weiter. Du steckst vielleicht fest, hast das Gefühl, du kommst nicht voran.

Verschlimmern sich die Streitereien trotz all deiner Bemühungen, macht es wenig Sinn, ohne Struktur  weiterzumachen.

An ein entspanntes Training ist längst nicht mehr zu denken.

Wenn nichts mehr geht…

…besser schon, bevor sich die Lage extrem zuspitzt, solltest du die Streithähne räumlich trennen. Damit sorgst du erst einmal dafür, dass ängstliche Katzen entspannen und vorübergehend Ruhe einkehrt. Das ist die Basis für den Start eines entspannten Trainings.

Jetzt kannst du mit einer kontrollierten Zusammenführung beginnen. Hier erlebe ich oft, dass einfach eine Gittertür zwischen 2 Räumen angebracht wird und die Katzen dann sich selbst überlassen werden, um an der Tür Kontakt aufzunehmen.

Dieser Weg führt nur in sehr seltenen Fällen zum Erfolg. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du ein Gittertürtraining starten kannst.

Das Wichtige dabei ist, dass die Begegnungen ausschließlich kontrolliert stattfinden.

Mein Tipp:

Hol dir von Anfang an Unterstützung für dieses Training, denn ohne Hilfe könnten Fehler passieren, welche  die Situation möglicherweise noch verschlimmern.


Fazit:


Streit unter Katzen ist ein ernstes Thema, bei dem du im Zweifel schnell eingreifen solltest. Der Übergang vom harmlosen Spiel zu ernsteren Auseinandersetzungen kann schleichend verlaufen oder durch scheinbare Kleinigkeiten ausgelöst werden. Oft zeigen Katzen subtile Stresssignale, die man auf den ersten Blick leicht übersieht.

Um Konflikten vorzubeugen, solltest du die individuellen Bedürfnisse jeder Katze kennen und im täglichen Zusammenleben achtsam und aufmerksam mit dir und deinen Katzen bleiben.

Mit gezielten Maßnahmen, Einfühlungsvermögen und Geduld kannst du dazu beitragen, Streit zu vermeiden und dafür sorgen, dass sich alle deine Katzen wohl und entspannt fühlen
.


Deine Katzen verstehen sich nicht (mehr), du kannst das Verhalten nicht wirklich einschätzen und suchst Hilfe?

Buche dir hier dein kostenloses Impuls-Gespräch und lass uns über deine individuelle Situation reden

 

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